BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

So soll die „Schatzgrube“ aussehen

| Keine Kommentare

Gemeinde Hagen will bis 2022 Sandkuhlen nach dem Ende des Abbaus zu einer Sand-Erlebnislandschaft umwandeln

DRIFTSETHE. Wenn der Lastwagen mit der letzten Fuhre Sand aus den Gruben südwestlich der Kreisstraße 51 rollt, wird die neue Erlebniswelt schon Formen annehmen. Die Gemeinde will in dem zerklüfteten Gelände ein touristisches Vorzeigeprojekt auf die Beine stellen, das Sand und Sandabbau erfahrbar macht. Dabei soll die Natur nicht zu kurz kommen. 2022 soll alles fertig sein.

Sand begleitet Menschen von der Kindheit an, er zerrinnt zwischen den Händen und bestimmt als Bestandteil etwa von Beton unseren Alltag: Die Gemeinde Hagen will dem Gestein eine Erlebniswelt widmen. Sie soll bis 2022 südwestlich der Kreisstraße 51 zwischen Autobahn und dem Ort Hagen entstehen.  Grafik Gausmann/ Quelle Gemeinde Hagen

Sand begleitet Menschen von der Kindheit an, er zerrinnt zwischen den Händen und bestimmt als Bestandteil etwa von Beton unseren Alltag: Die Gemeinde Hagen will dem Gestein eine Erlebniswelt widmen. Sie soll bis 2022 südwestlich der Kreisstraße 51 zwischen Autobahn und dem Ort Hagen entstehen.
Grafik Gausmann/ Quelle Gemeinde Hagen

Die Idee, alte Industriestandorte in Erlebniswelten zu verwandeln, ist nicht neu. Das Thema Sandabbau in eine Erlebniswelt zu überführen, dürfte aber Neuland sein. Das will man im Hagener Rathaus mit der Schatzgrube Weißenberg nun bis 2022 betreten. Die Beschlüsse sind da, für die EU-Förderung LEADER gibt es grundsätzlich grünes Licht. „Wir sind gerade mit den Planungen für den Aussichtsturm befasst“, sagt Bürgermeister Andreas Wittenberg. Ob der noch in diesem Jahr errichtet wird, könne er nicht versprechen. Der Aussichtsturm ist der erste Schritt, die weiteren werden derzeit mit dem aktuellen Gruben-Besitzer abgestimmt, der dort noch Sandabbau betreibt.

Eine der Attraktionen soll ein Spielbereich sein, mit Seilbahn, Kletter- und Rollstuhlparcours, Strandfußball und Strandvolleyball-Platz. Zum Aufenthalt laden an einem zentralen Platz eine Schutzhütte mit Sitzgruppen, Grill und Boulefeld ein.

Der Sanderlebnisbereich bietet zwölf Stationen an. Eine Erdzeituhr wird die Gesteinsgeschichte der Hagener Geest verdeutlichen. Daneben dürfen die Besucher sieben und baggern, wippen und mit einem Pendel Sandbilder malen.

Ein Barfußpfad bietet die Möglichkeit, die unterschiedlichen Sandkorngrößen durch den Tastsinn zu erfahren. Besucher erhalten zudem die Chance, Tierspuren im Sand zu imitieren oder sich im Weitsprung zu beweisen. Der Bereich soll 2020/2021 entstehen.

Der Lehrpfad soll sich an Informationstafeln entlang schlängeln und zurück zum Parkplatz führen. Die Gäste erfahren etwas darüber, wie die Natur sukzessive die Landschaft zurückerobert.

Das Unternehmen Freimuth aus Bülkau will auf dem Gelände der von ihr aktuell noch betriebenen Sandgrube eine Bauschuttdeponie errichten. Sollte die staatliche Gewerbeaufsicht in Lüneburg dieses Ansinnen genehmigen, dürfte das die Schatzgruben-Pläne ins Wanken bringen. „Die Gefahr ist nach wie vor da“, betont der Bürgermeister. Er verweist aber darauf, dass man einen rechtskräftigen Bebauungsplan für die Schatzgrube Weißenberg in der Hand halte.


 

Gestein 2016
Sand ist vom Berufsverband Deutsche Geowissenschaftler als Gestein des Jahres 2016 ausgewählt worden.
Die Jury begründet ihre Entscheidung unter anderem mit der Bedeutung als Rohstoff – Sand steckt in Betonwänden, in Solarzellen oder Platinen

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 12.11.2016 von Jens Gehrke

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.