BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Freimuth muss Grube säubern

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Kreis fordert das Entfernen von Bauschutt in Sandkuhle bei Hoope – Fotos für Vergehen liegen NZ vor

WULSBÜTTEL/HOOPE. Das Abbruchunternehmen Freimuth aus Bülkau muss illegal gelagerten Bauschutt aus der Sandgrube Wulsbüttel gegenüber vom Hoope-Park entfernen. Der Landkreis forderte die Firma dazu auf, noch bis Jahresende aufzuräumen. Dessen Sprecher machte deutlich, dass das Unternehmen dem umgehend nachkomme.

Die Sandkuhle Wulsbüttel an der Kreisstraße 48 gegenüber dem Hoope-Park wird vom Unternehmen Freimuth betrieben – wie diese Aufnahme von öffentlichem Grund aus zeigt. Die Firma muss dort jetzt auf Anweisung des Kreises Bauschutt entfernen. Die Detailfotos mit dem Bauschutt liegen der NORDSEE-ZEITUNG vor, Foto Kistner

Die Sandkuhle Wulsbüttel an der Kreisstraße 48 gegenüber dem Hoope-Park wird vom Unternehmen Freimuth betrieben – wie diese Aufnahme von öffentlichem Grund aus zeigt. Die Firma muss dort jetzt auf Anweisung des Kreises Bauschutt entfernen. Die Detailfotos mit dem Bauschutt liegen der NORDSEE-ZEITUNG vor, Foto Kistner

Die Aufnahmen eines Informanten sind eindeutig: Auf dem Gelände der Freimuth-Sandgrube Wulsbüttel an der Kreisstraße 48 gegenüber vom Hoope-Park türmt sich in einer Ecke ein Hügel. Oberboden von einer Bremer Baustelle. Zwischen der dunklen Erde schimmern helle Steinstücke und abgebrochene Ecken von Ziegelsteinen durch. Bauschutt. Dinge, die nicht in eine Sandgrube gehören. Oder doch?

Die Fotos von dem Bauschutt haben Unbekannte gemacht und auch dem Rathaus in Hagen übermittelt. „Wir haben die Aufnahmen von besorgten Einwohnern erhalten und an den Landkreis als Genehmigungsbehörde weitergeleitet“, erklärt Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos), der den Vorgang auf direkte Anfrage der NORDSEE-ZEITUNG bestätigt. Er ist besorgt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort die Ablagerung von Bauschutt in Abstimmung mit dem Landkreis Cuxhaven erfolgt. Das dürfte nicht Bestandteil der Abbaugenehmigung sein.“ Dem Vernehmen nach soll er den Landkreis um dringliche Prüfung gebeten haben. Und tatsächlich: Der Landkreis schreitet umgehend ein und verlangt von Freimuth, den Bauschutt bis zum Ende des Jahres zu entfernen.

Ein Sprecher von Freimuth bestätigt den Vorgang und ordnet ihn zugleich aus seiner Sicht ein. Demnach sei es dem Unternehmen erlaubt, Oberboden in der Sandgrube Wulsbüttel einzulagern. Die Wiederverfüllung sei sogar vorgesehen. Der Boden dürfte allerdings nur zehn Prozent Steinmaterial erhalten. Es sei unklar, ob in diesem Fall der Wert überschritten sei. Der Regen könne einen Teil des Bodens weggespült haben. Vorsorglich habe man daher den Bauschutt entfernen lassen. „Das ist bereits geschehen, wenn der Artikel veröffentlich wird“, sagte der Freimuth-Sprecher. Man habe umgehend reagiert. Sieghard Haude, der zuständige Fachgebietsleiter beim Kreis Cuxhaven, stellt auf Anfrage den Sachverhalt so dar wie vom Unternehmenssprecher geschildert. Haude ergänzt: „Wir werden natürlich wieder hinsehen und nachprüfen.“

Während man beim Unternehmen etwas verwundert über die Aufregung ist, die um den Oberboden mit Bauschutt-Anteil gemacht wird, macht die Hagener Politik keinen Hehl aus ihrem Ärger. „Der Vorfall spricht Bände über das Unternehmen. Freimuth macht, was er will und interessiert sich offenbar nicht für Auflagen“, so etwa SPD-Fraktionschef Leo Mahler. Die Politik ist hoch sensibilisiert, wenn es um das Abbruchunternehmen aus Bülkau geht. Freimuth plant an anderer Stelle in der Gemeinde Hagen bei Driftsethe die Errichtung einer Bauschuttdeponie. Das Genehmigungsverfahren durch die Staatliche Gewerbeaufsicht in Lüneburg läuft. Die Gemeindepolitik und auch ein Großteil der Einwohner der Gemeinde lehnen parteiübergreifend das geplante Deponie-Projekt ab. Sie bemängeln unter anderem, dass den Planungen für die Bauschuttdeponie keine unabhängige Standortsuche vorgeschaltet worden sei.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 20.12.2016 von Jens Gehrke

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