BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Planung für Klärwerk kommt voran

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Im Herbst sollen in Sandstedt die Baustraßen entstehen – Neue Anlage für Abwässer von 13 000 Einwohnern ausgelegt

SANDSTEDT. Die Planungen für die Erweiterung der Kläranlage zwischen Sandstedt und Rechtenfleth nehmen Gestalt an. Mitte August erstellt der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband als Betreiber die Ausschreibung zu den geplanten Baumaßnahmen.

Der Regionalleiter Olaf Sonnenschein vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) berichtet über die Planungen zur Erweiterung der Sandstedter Kläranlage. Foto Palme

„Die anschließende Submissionwird daraufhin im September erwartet, so dass die Bauarbeiten wie geplant Ende Oktober beginnen können“, erklärt der Regionalleiter des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV), Olaf Sonnenschein, auf Nachfrage. „Wegen des schwierigen Baugrundes müssen wir zuerst eine Vorlast aufbringen, die den Arbeitsbereich verdichtet“ erklärt Sonnenschein das Vorgehen. Danach werden im Herbst Baustraßen erstellt, damit die schweren Bohrgeräte im Winter bei Frost eine sichere Tiefgründung erstellen können. Danach soll dann im Frühjahr 2018 mit dem Hochbau begonnen werden.

„Ertüchtigung“ ist das Ziel
In der Vorstellung der Planungen geht es vor allem um eine Ertüchtigung des bestehenden Klärwerks in Sandstedt nach Schließung der Kläranlage in Kassebruch. „Die Sandstedter Kläranlage ist 1975 gegenüber der Fährzufahrt zur Abwasserentsorgung der Marschendörfer entstanden und 1985 um eine Teichkläranlage erweitert worden“ berichtet Sonnenschein im Rückblick.

1998 wurde ein Belebungsbecken in Betrieb genommen. Mit Anschluss der Gemeinde Hagen über eine Druckrohrleitung sind 2001 neue Rechen in der Anlage installiert worden. Für die derzeitig betriebenen zwei Kläranlagen in Kassebruch für 4000 Einwohner und Sandstedt für 7000 Einwohner soll die Marschenanlage für die Leistung von 13 000 Einwohnern vergrößert werden.

„Nach eingehender Befundung hat sich die Anlage in Kassebruch als stark sanierungsbedürftig herausgestellt“, erklärt der Regionalleiter und weist auf die energetisch schlechte Bilanz hin. „Darüber hinaus entspricht die Drepte als Vorfluter nicht mehr den neuen Vorschriften“, ergänzt Sonnenschein. Deshalb investiert der OOVW 2,6 Millionen Euro in eine erweiterte Vorreinigung mit besserer Belüftung der vorhandenen Bausubstanz.

Die Schlammbehandlung findet zukünftig in der Kläranlage in Oldenburg zentral statt. Neu entstehen wird dabei ein zentrales Betriebsgebäude für die Mitarbeiter nach aktuellem Standard. Eine Zweifachrechenanlage und eine Phosphatfällstation tragen zur Abwasserklärung bei. Die Aufwendungen werden aus dem Fond für regionale Entwicklung mit 125 000 Euro gefördert. Ökologisch soll die Erweiterung keine Verschlechterung der Luftqualität zur Folge haben, das Dreptewasser verbessern und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen.

Auf die Frage nach dann steigenden Abwassergebühren kann der Regionalleiter keine abschließende Antwort geben, weist jedoch darauf hin, das sich die Gebühren nur nach den tatsächlichen Kosten orientieren und nicht den Gewinn steigern sollen.

Die Bürgerinitiative gegen die Deponie am Weißenberg interessiert derzeit besonders, ob später in Sandstedt möglicherweise auch 31 000 Kubikmeter Deponie-Sickerwasser aus Driftsethe landen. Für Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) steht jedoch fest, „dass die Deponie kein Grund für die Kläranlagenerweiterung ist“. (pal)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 06.07.2017 von Palme

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