BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Deponie: Initiativen machen mobil

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Bürger setzen sich mit Planungsunterlagen für umstrittenes Projekt auseinander – Einwendungen noch bis 22. August möglich

DRIFTSETHE. Protest gegen die Deponie-Pläne in Driftsethe: Die Bürgerinitiativen „Driftsethe gegen Deponien“ und „MUT“ zeigen Flagge. Hintergrund ist die am 22. August endende Frist: Bis dahin können betroffene Bürger Einwendungen gegen die Pläne einreichen. „Die Leute, die sich jetzt nicht rühren, vergeben die letzte Chance“, betonen sie.

Setzen sich gemeinsam gegen die geplante Deponie ein (von links): Heino Fromme, Bernd Ricker, Hans-Joachim Nieschlag (alle Bürgerinitiative Driftsethe) und Karla Mombeck von der Bürgerinitiative MUT. Foto: Gehrke

Die Mitglieder der Bürgerinitiativen (BI) treffen sich in der Nähe des Areals. Vor ihnen liegt die hügelige Sandgrube, auf einigen Flächen sind schon Wäldchen emporgewachsen, dahinter liegt die Kreisstraße 51.

Hier plant die Firma Freimuth eine Deponie, knapp 30 Meter hoch soll sie werden. Nach der ersten Auslegung 2015 wurden die Planunterlagen durch Antragsteller Freimuth geändert und ergänzt. Dabei wurden unter anderem die Immissionsprognosen überarbeitet, der artenschutzrechtliche Fachbeitrag ergänzt und die Festsetzungen eines Bebauungsplans berücksichtigt. Sie wurden bis zum 5. Juli öffentlich ausgelegt.

Trotz der Nachbesserungen befürchten die Bürgerinitiativen, dass die Deponie gesundheitliche Risiken für Menschen birgt und dass Schadstoffe durch Staubverwehungen oder Wassereintrag in die Umwelt gelangen könnten. „Bei den kritischen Punkten bleibt es schwammig“, urteilt Karla Mombeck von der BI MUT („Mit uns tosamen“). Hinzu kommen Problemfelder wie etwa der Einschnitt ins Landschaftsbild, der Artenschutz und der Verkehrszuwachs. Aus der Sicht der Bürger spricht vieles gegen das Vorhaben. Und dann ist da noch die Sorge, dass der Bauschutt des Kernkraftwerks Unterweser mittelfristig in Driftsethe landen könnte.

Die Initiativen betonen, dass im Landkreis keine Deponie dieser Art benötigt wird. „Es gibt nur ein privates, kein öffentliches Interesse an der Deponie in Driftsethe“, betont Mombeck. Zusammen mit den Mitgliedern der BI Driftsethe will sie die Bürger informieren und erklären, wie Einwendungen gestaltet werden.

Jeder Bürger solle prüfen, ob er durch die Deponie betroffen ist oder beeinträchtigt wird. „Viele denken, die Deponie kommt sowieso nicht, das ist leider falsch“, betont Mombeck.

Die Sandstedterin bemängelt zudem, dass die Gewerbeaufsicht in Lüneburg, die über die Genehmigung der Deponie entscheidet, die Planungsunterlagen in den Sommerferien öffentlich auslegen ließ. „Ausgerechnet, wenn viele Bürger im Urlaub sind.“

Die Initiativen nehmen das als Ansporn: Sie wollen wachrütteln und deutlich auf die Einwendungsfrist aufmerksam machen. „Wir rufen auch den Gemeinderat und die Kreispolitiker in der Gemeinde auf, in den Sommerferien mit Infoveranstaltungen am Ball zu bleiben“, sagen die vier engagierten Deponie-Gegner. www.driftsethe-gegen-deponien.de


Deponiepläne
› Die in der Grube eines Sandabbaus geplante Haldendeponie umfasst eine Fläche von 12 Hektar und bietet Platz für 1,9 Millionen Kubikmeter Bauschutt.
› Die Firma Freimuth beantragt die Ablagerung von Abfällen aus dem Baubereich (Bauschutt, Straßenaufbruch, Aushubböden, Gleisschotter, Baustoffe auf Gipsbasis). 13 Abfallschlüssel sind geplant
Hier finden sie ein Muster-Anschreiben sowie mögliche Punkte für Ihre Einwendung.

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 10.07.2018 von Jens Gehrke

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