BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Der Protest kommt stapelweise an

| Keine Kommentare

Bürgerinitiative übergibt mehr als 170 Stellungnahmen gegen die Deponie – Bürgermeister leitet Einwendungen weiter

HAGEN. Dass er so einen Stapel in die Hand gedrückt bekommt, damit hat Andreas Wittenberg (parteilos) nicht gerechnet. Die Bürgerinitiative überreichte dem Hagener Bürgermeister 170 Stellungnahmen gegen die geplante Deponie – zur Weiterleitung an die Genehmigungsbehörde in Lüneburg. Wittenberg freute sich über das Bürgerengagement. Die Bürgerinitiative selbst ist mit der Resonanz auch zufrieden.

Bernd Ricker (links) von der Bürgerinitiative „Driftsethe gegen Deponien“ und Mitstreiter Hans-Joachim Nieschlag überreichen Bürgermeister Andreas Wittenberg (rechts) die Einwendungen der Bürger. Foto Gehrke

Die „Bürgerinitiative gegen Deponien in Driftsethe“ hatte am vergangenen Wochenende die Bürger ins Feuerwehrhaus Driftsethe eingeladen. Die Bürger informierten sich über das umstrittene Bauprojekt „Deponie“ und formulierten Einwendungen gegen die Deponie-Pläne. Die Bürgerinitiative wurde überrascht von der Resonanz. „Es haben sich an einem einzigen Tag 190 Personen mit mehr als 170 Einwendungen beteiligt“, bilanziert Bernd Ricker von der Bürgerinitiative. „Der Andrang hat mich beeindruckt. Damit habe ich nicht gerechnet“, stimmte Mitstreiter Hans-Joachim Nieschlag zu.

Die Besucher der Veranstaltung äußern in den Einwendungen, die nun überreicht wurden, ihre vielfältigen Kritikpunkte. Die Deponie lehnen sie ab. „Die Mutter eines Kita-Kindes hat andere Bedenken als ein Feuerwehrmann oder ein Landwirt“, hat Ricker beobachtet. Bürgermeister Andreas Wittenberg nahm die Einwendungen, die bis zu zehn Seiten lang sind, entgegen. Sie sollen an die Gewerbeaufsicht in Lüneburg weitergeleitet werden. „Ich möchte mich bei der Bürgerinitiative bedanken, dass sie das auf die Beine gestellt hat“, sagte Bürgermeister Wittenberg.

Die Gemeinde hat vor kurzem selbst eine Stellungnahme abgegeben, in der sie deutlich macht, dass sich das von der Gemeinde in Driftsethe-Weißenberg geplante Freizeitgebiet „Schatzgrube Weißenberg“ nicht mit der Deponie verträgt. Laut Bürgerinitiative haben schon viele Bürger vor dem Termin im Feuerwehrhaus ihre Einwendungen direkt nach Lüneburg geschickt. Sportverein, Spielmannszug und Feuerwehr haben Sammeleinwendungen verfasst.

Die Bürgerinitiative Driftsethe wehrt sich schon seit Jahren gegen die Pläne des Abbruchunternehmens Freimuth aus Bülkau. Die Firma hatte im März 2015 einen Antrag für Bau und Betrieb einer Boden- und Bauschuttdeponie der Klasse I im Bereich ehemaliger Sandabbauflächen südwestlich der Kreisstraße 51 gestellt. Die geplante Haldendeponie umfasst laut Antrag eine Gesamtfläche von rund 12 Hektar, dort sollen Abfällen aus dem Baubereich gelagert werden. 2015 hatte die Öffentlichkeit schon einmal die Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. Daraufhin musste die Firma ihren Antrag überarbeiten und nachbessern.

Die Bürgerinitiative hält das Projekt für nicht genehmigungsfähig, da zu viele Fragen unter anderem zur Umweltverträglichkeit und zum tatsächlichen Bedarf offen seien. Bürger haben noch bis zum 22. August die Gelegenheit, selbst eine Einwendung zu schreiben, wenn sie von dem Projekt betroffen sind. „Man muss sehen, dass die Deponie, wenn sie kommt, ein Problem für unsere Kinder in der Gemeinde wird“, sagt der 75-jährige Ricker von der Bürgerinitiative abschließend.

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 11.08.2018

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.