BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Dem gefährlichen Plastikmüll auf der Spur

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Wesermarsch: Mehr als 250 Drifter werden in zwei Tagen zwischen Eckwarderhörne Strand und Oberfeuer Tossens angespült

ECKWARDERHÖRNE. Nationalpark-Führer Matthias Schulz sind mehrere sogenannte Drifter am Strand in Eckwarderhörne gemeldet worden. Zunächst war die Rede von rund 10 bis 20 dieser Drifter. Am Strand angekommen, stellte sich die Situation jedoch etwas anders dar – die Menge war deutlich höher.

Die Holztäfelchen aus Fichtenholz haben eine individuelle Nummer. Finder sollten sie melden. Ein erläuternder Text in deutscher und englischer Sprache ist auf den Täfelchen eingebrannt. Foto: Gohritz

Die Täfelchen aus Fichtenholz sind acht mal zehn Zentimeter groß, zwei bis vier Zentimeter dick und mit einer Nummer versehen. Die Drifter, wie die Wissenschaftler sie nennen, simulieren Kunststoffmüll. Sie sollen dessen Verteilung in der Nordsee aufzeigen. Wer sie später angeschwemmt findet, sollte Nummer und Fundort melden – für das Projekt „Macroplastics“. ww.macroplastics.de

Genau das machte Matthias Schulz auch. Nachdem ein Feriengast ihn angerufen und berichtet hatte, machte er sich sofort auf den Weg, um die zehn gesichteten Täfelchen einzusammeln. Kaum war das passiert, meldete sich schon der nächste Urlauber, dass weiter unten am Strand weitere Drifter liegen.

Insgesamt wurden auf dem Deichstück zwischen Eckwarderhörne Strand und Oberfeuer Tossens schlussendlich satte 242 Drifter eingesammelt. „Vorher hatte ich bisher gerade einmal drei Stück gefunden. Aus Niedersachsen und eine aus Holland“, berichtet Matthias Schulz, der nach der Sammelaktion die Drifter, die allesamt nummeriert sind, auf der Seite www.macroplastics. de registriert und noch am Abend am Fähranleger in Eckwarderhörne zur weiteren wissenschaftlichen Untersuchung ins Meer zurückgebracht hat – zusammen mit den urlaubenden Familien Mohr und Schimmel sowie seinem Sohn Jannis.

„Mittlerweile ist mir von der Universität Oldenburg bestätigt worden, dass die Drifter erst am vergangenen Montag, 22. Oktober, in Wilhelmshaven an der ehemaligen dritten Ausfahrt des Hafens ins Wasser gebracht wurden“, erzählt der Nationalpark-Führer.

Der auch eine einfache Schlussfolgerung für den schnellen und imposanten Fund hat: „Wir haben derzeit einen starken Nordwest-Wind. Da kommen die Drifter direkt vom Jadebusen zu uns herüber.“ Zumal er bereits am Donnerstagvormittag erneut Täfelchen am Badestrand in Eckwarderhörne auflesen konnte. Nationalpark-Führer Matthias Schulz zieht daher auch schon eine ganz eigene Bilanz zur Verteilung von Kunststoffmüll in der Nordsee. „Der Müll wird gar nicht von so weit her aus China oder so angeschwemmt. Das ist unser eigener, wie ich jetzt feststelle

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 27.10.2018 von Mareike Scheer

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