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Auswirkungen des Plastikmülls

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Ausstellung regt zum Nachdenken an – „Müll vermeiden, Meere schützen“

HAGEN. „Man wird aufmerksam“, diese Bilanz zog Ulla Weets vom Vorstand des Kultur- und Heimatvereins der Burg zu Hagen im Bremischen zu Beginn des Vortrags des Vorsitzenden des Mellum-Rates, Dr. Holger Freund. Der sprach über die globale Auswirkung des Plastikmülls und die Folgen auf die Natur sowie über die dazu begleitende Forschung. Dabei gab er den Zuhörern einen Einblick, wie spannend diese Forschung ist. Als Fazit forderte er: „Jeder Einzelne muss aktiv werden, um einen Worst Case zu vermeiden.“

Einen Einblick in die Gefahr von Plastikmüll und über die Forschung dazu gab der Vorsitzende des Mellum-Rates, Dr. Holger Freund. Foto: Kistner

Die zu Ende gegangene dreimonatige Wanderausstellung des Mellum-Rates „Müll vermeiden – Meere schützen“ habe zum Nachdenken animiert und dazu angeregt, sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen, was das große Interesse an den begleitenden Veranstaltungen gezeigt habe, so Weets. Dazu gehörte auch der Vortrag des Vorsitzenden des Mellum-Rates, der einen Einblick über den wissenschaftlichen Hintergrund gab.

„Plastikmüll in den Meeren ist noch ein sehr junges Thema, das sich nicht lokal oder national lösen lässt, sondern eine globale Dimension hat“, stellte er zu Beginn fest. Die Frage müsse lauten: „Wie gehen wir mit Plastik um, das ein nützliches Material ist, wenn man es vernünftig einsetzt?“

„Plastik bleibt immer Plastik. Es zerfällt nicht, sondern es wird nur immer kleiner. Kleine Plastikteile sind so geladen, dass sie andere Giftstoffe anziehen“, erklärte Freund zur Gefährlichkeit für Mensch, Tier und Umwelt. Weil sie so extrem klein würden und damit dann auch zellgängig seien, müsse vermieden werden, dass Makroplastik in die Umwelt gerate, denn Makroplastik ist überhaupt nicht zu beseitigen, warnte er.

Besonders betroffen von diesen Entwicklungen sind Niedersachsens Küsten und Inselstrände. Ein interdisziplinäres Forscherteam der Universität Oldenburg, bestehend aus physikalischen Ozeanografen, Geoökologen und Umweltplanern hat diese Problematik umfassend aufgegriffen, mit dem Ziel, eine solide wissenschaftliche Grundlage der Quellen, Verteilungswege und Anreicherungsgebiete zu erarbeiten, und damit Grundlagen für die Entwicklungen von Lösungen zu schaffen. Die Wissenschaftler dieses Projektes starteten vor zwei Jahren mit Versuchen, um festzustellen, wie die Verbreitungswege sowie Verschmutzungsgebiete von Makroplastiken ab einer Größe von fünf Millimetern in der Nordsee sind. (rk)

Quelle: Nordsee Zeitung vom 20.11.2018 von Roswitha Kistner

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