BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Keiner will auf eine Deponie gucken

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Erster Bauabschnitt für geplante Freizeit- und Naturerlebnis-Landschaft „Schatzgrube Weißenberg“ umgesetzt

Hagen. Der erste Bauabschnitt für die geplante Freizeit- und Naturerlebnis-Landschaft „Schatzgrube Weißenberg“ ist umgesetzt. Der Parkplatz ist befestigt, und nun steht auch der Aussichtsturm am Rande einer ausgebeuteten Sandgrube. Unter Beteiligung der Hagener Ratsmitglieder, der Verwaltung und der Mitglieder der Bürgerinitiativen (BI) gaben Landtagsabgeordneter Oliver Lottke (SPD), Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) und Karla Mombeck (BI Mut) mit einem Schnitt durch das Absperrband die Anlage frei.

Gaben die Aussichtsplattform am Absperrband frei (vorne von links): Karla Mombeck (BI Mut), Bürgermeister Andreas Wittenberg und Landtagsabgeordneter Oliver Lottke. Foto: Luise Bär

Noch schweift der Blick über das große Loch, das die Bagger seit dem vor 20 Jahren begonnenen Sandabbau vom Hügel hinterließen. Magerrasen, Ruderalpflanzen und Pioniergehölze haben sich die nackt hinterlassene Sandschicht längst zurückerobert. Von hier aus werden Besucher später auf viele Spiel- und Freizeitsportflächen blicken, auf einen Grillplatz oder einen „Sanderlebnisbereich“ mit Mitmach-Stationen. Lehrpfade mit vielen Informationstafeln zur Natur und Geschichte der Landschaft an der Abbruchkante des Weser-Urstromtals mit Marsch und Moor sollen zu Spaziergängen einladen.

Kalkulierte Kosten 400.000 Euro
Auf insgesamt knapp 24 Hektar soll hier in den kommenden Jahren eine naturorientierte Freizeitnutzung verwirklicht werden. Soweit die langfristigen Pläne der Gemeinde Hagen, für die insgesamt mit Kosten von rund 400.000 Euro kalkuliert wird. Die Hälfte davon soll über EU-Zuwendungen und Landesmittel finanziert werden.

„Es ist gut, wenn Hagen in den Tourismus investiert, ein guter Baustein“, freute sich Lottke, dass mit den Fördermitteln dieses Projekt verwirklicht werden könne. „Sie haben jede Menge guter Ideen, ich bin gespannt, wie sich das Gelände in den kommenden zehn Jahren entwickelt.“

Ortsbürgermeister Heiner Schöne (Wählergemeinschaft) bedankte sich bei dem Gemeinderat, der eindeutig und geschlossen hinter dem Projekt stehe. Er hoffte, dass mit dem Startschuss der Aussichtsplattform und der Anlage eines Reitparcours‘ im kommenden Jahr ein Signal gesendet werde, das in Lüneburg ankomme: „Keiner will von hier auf eine Deponie gucken.“

Denn nur die eine Hälfte der ehemaligen Sandflächen ist für diese Art der Nachnutzung beplant. Mit dessen Eigentümerin, Firma Mehrtens Tief- und Straßenbau, wird kooperiert. Für die andere Hälfte plant die Eigentümerin, die Firma Tiefbau- und Recyclingunternehmen Freimuth, in der Nachnutzung eine Bauschuttdeponie. Das Planfeststellungsverfahren hierzu läuft zur Zeit über das Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg.

„Für uns ist wichtig, dass hier kein Atommüll landet“, machte Dietmar Buttler (Linke) die Sorgen der Hagener Bürger deutlich, dass mit dem Abbruch des Atomkraftwerkes Unterweser an dieser Stelle auch freigegebener Bauschutt eingelagert werden könnte.

„Ein Naherholungsgebiet ist nicht mit einer Deponie vereinbar“, bekräftigte Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos). Er gab Lottke seinen Wunsch mit auf den Weg: Er hoffe, dass in Hannover erkannt werde, was sich hier entwickle. Die Pläne würden ad absurdum geführt, wenn eine Deponie entstünde. Lottke zeigte sich gut informiert. „Über 1000 Bürger haben ihre Einwände gegen die Deponie eingereicht.“ Allerdings habe er keinen Einfluss auf das Genehmigungsverfahren. „Was ich machen kann, ist größtmöglichen Schaden abzuwenden“, versprach er.

Quelle: Osterholzer Kreisblatt vom 07.12.2018 von Luise Bär

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