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22 Kilo Plastik im Magen

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Einkaufstaschen und Einwegteller: Toter schwangerer Pottwal vor Sardinien gefunden

ROM. Plastiktüten, Einweggeschirr oder Strohhalme. Unsere Meere sind voller Plastik. Jetzt ist ein Wal mit 22 Kilogramm Plastik im Magen tot vor der Küste der italienischen Urlaubsinsel Sardinien entdeckt worden.

Der Pottwal wird auf einen Lkw gehoben, nachdem er vor Sardinien geborgen worden ist. Das Tier hatte 22 Kilo Plastik im Magen. Foto: dpa/SEAME Sardinia

Ein Wal mit 22 Kilogramm Plastik im Magen ist tot vor der Küste der italienischen Urlaubsinsel Sardinien entdeckt worden. In dem Pottwal seien unter anderem Einkaufstaschen, Schnüre, Einwegteller, eine Waschmittelverpackung und Schläuche von Elektro-Installationen gefunden worden, teilte die Umweltschutzorganisation WWF mit. Das acht Meter lange Weibchen sei schwanger gewesen. Der Fötus sei zwei Meter groß gewesen und bereits im Inneren der Mutter verwest. Die genaue Todesursache des Wals muss noch untersucht werden. Er war bei dem Urlaubsort Porto Cervo an der Costa Smeralda entdeckt worden.

„Plastik ist einer der schlimmsten Feinde der Arten im Meer“, erklärte der WWF in einer Mitteilung. Mehr als 90 Prozent der Schäden an der Tierwelt seien auf Plastik zurückzuführen. Schildkröten, Fische oder Wale verschluckten es oft oder verheddern sich darin. Europa sei nach China der größte Plastikproduzent. Immer wieder werden tote Walfische mit riesigen Mengen Plastik im Körper gefunden. Mitte März war ein junger Wal mit rund 40 Kilo Plastikmüll im Magen an der Küste der Philippinen entdeckt worden.

Der Cuvier-Schnabelwal habe unter anderem 16 Reissäcke aus Kunststoff, vier Säcke aus dem Bananenanbau und etliche Einkaufstüten verschluckt, berichteten Meeresbiologen in Davao. Die Regierung müsse endlich etwas gegen diejenigen unternehmen, die die Wasserstraßen und Ozeane als Müllkippe verwendeten, hieß es vom D’Bone Collector Museum, das Fotos des Wales und der Massen an verschlucktem Plastik bei Facebook veröffentlichte. „Das ist so traurig zu sehen und zeigt, dass wir alle entschieden etwas tun müssen, um unsere Meere vor Plastik zu schützen“, twitterte die britische Tierschutzorganisation Orca. Ende vergangenen Jahres war an der Küste Indonesiens ein toter Pottwal mit knapp sechs Kilogramm Plastik im Magen angespült worden – darunter 115 Becher, 25 Tüten und mehr als 1000 weitere Plastikteile.

Rund um Großbritannien gibt es kaum einen Meeressäuger ohne Mikroplastik im Bauch. Forscher hatten insgesamt 50 Delfine, Robben und Wale untersucht, die an der britischen Küste angespült wurden. Sie fanden bei allen Tieren mindestens ein Plastikteilchen, wie sie im Fachmagazin „Scientific Reports“ schreiben. „Die Anzahl der Partikel war mit durchschnittlich 5,5 pro Tier relativ gering. Das legt nahe, dass die Teilchen letztendlich wieder ausgeschieden oder hochgewürgt werden“, sagte Hauptautorin Sarah Nelms von der Universität Exeter laut einer Uni-Mitteilung.

Als Mikroplastik werden Kunststoffteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Es kann über das Wasser oder indirekt über belastete Beutetiere aufgenommen werden. 84 Prozent der Plastikteilchen bestand den Forscher zufolge aus synthetischen Fasern, die von Kleidung, Fischernetzen oder Zahnbürsten stammen können. (dpa)

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 03.04.2019 von (dpa)

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