BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Atommüll-Pläne vorgestellt

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Maximal bis 2045 sollen in Kleinensiel Brennstäbe zwischengelagert werden – Dialog mit Bürgern

LOXSTEDT/STADLAND. 40 Castor-Behälter mit hochradioaktiven Abfällen befinden sich im Kernkraftwerk Unterweser (KKU). Diese bis zu einer Endlagerung sicher und zuverlässig aufzubewahren, ist Aufgabe der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung. Sie ist seit Jahresbeginn Betreiberin des Zwischenlagers in Kleinensiel und stellte sich bei einem Dialogabend in der Markthalle in Rodenkirchen öffentlich vor.

Suchten den Dialog mit den Bürgern (von links): Dr. Michael Hoffmann (Bereichsleiter Zwischenlagerung), Christian Otter (Leiter KKU-Zwischenlager), Dr. Ewold Seeba (BGZ-Geschäftsführung), Stadlands Bürgermeister Klaus Rübesamen und Burghard Rosen (Standortkommunikation). Foto: Gohritz

Rund 20 Bürger hörten zu, was Stadlands Bürgermeister Klaus Rübesamen und die Fachleute der BGZ zu sagen hatten. Zum 1. Januar 2019 ist die Verantwortung für elf Zwischenlager auf den Bund übergegangen, genauer auf die BGZ. Grund ist das Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung aus dem Jahr 2016. Die Betreiber der Kernkraftwerke, im Fall Unterweser die Preussen Elektra, sind für Stilllegung, Rückbau und Verpackung der radioaktiven Abfälle zuständig, für die Zwischen- und Endlagerung ist es der Bund. 2020 übernimmt die BGZ auch die beiden KKU Lager für mittel- und schwachradioaktive Abfälle.

Die Dialogveranstaltung soll keine einmalige Angelegenheit sein, so Dr. Ewold Seeba, Vorsitzender der BGZ-Geschäftsführung. Einmal im Jahr soll er an jedem der 13 Standorte geführt werden. „Transparenz, Erklären, Austausch sind das A und O“, sagte der 59-Jährige. Das sei Teil der „Sicherheitsarchitektur“. Zudem wolle man den Atomkonsens, mit der Endlagersuche neu zu beginnen, und seine Bausteine erklären. Seeba sprach von „berechtigten Sorgen, dass die Zwischenlager faktisch Endlager“ würden. Aber: „Das Gesamtziel ist, dass die nukleare Hinterlassenschaft nicht ewig zwischengelagert wird.“

Bis 2020 soll der erste Teilbericht für mögliche Endlager-Gebiete vorliegen, 2031 eine Entscheidung für einen Standort fallen, 2050 soll das Endlager in Betrieb gehen.

Im Zwischenlager Unterweser sind inzwischen alle Brennstäbe eingelagert. Pressesprecher Burghard Rosen: „Die Sicherheit wird sichergestellt“ – sogar, wenn eine Passagiermaschine vom Typ A380 abstürzen sollte. Die Aufbewahrung sei auf 40 Jahre begrenzt, das Lager am KKU habe eine Genehmigung bis 2045. Aufgabe der BGZ wird es sein, am Endlager sowie bei Schacht Konrad Eingangslager zu bauen, damit die Räumung der Zwischenlager eher beginnen könne. Ist das KKU abgebaut, werde die BGZ mit dem Zwischenlager, umgeben von einem Zaun, noch da sein.

Leiter des Zwischenlagers Unterweser ist Christian Otter. Er ist das „Gesicht der BGZ“ am Ort: „Wenn Sie Fragen haben, kommen Sie auf mich zu“, sagte er zu den Bürgern. Mit 40 Behältern ist das Zwischenlager Unterweser, ausgelegt für 80 Behälter, zur Hälfte gefüllt. Sorgen, dass noch weitere Behälter kommen, trat Seeba entgegen: „Es gibt keinen Plan für das KKU.“ Burghard Rosen ergänzte: „Es ist keine weitere Einlagerung in Niedersachsen zu befürchten.“

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 02.05.2019 von Gaby Gohritz

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