BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Showdown für „Schatzgrube“

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Umstrittene Deponie-Planung wird ab Mittwoch erörtert

Hagen. Der Erörterungstermin im Planfeststellungsverfahren für eine Deponie der Firma Freimuth (Abbruch und Recycling) in einer ehemaligen Sandgrube in Driftsethe-Weißenberg findet am Mittwoch, 21. August, um 10 Uhr in der Gaststätte Würger (Uthlede) statt. Die eingereichten rund 360 Einzeleinwendungen und zehn Sammeleinwendungen sind vom zuständigen Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Lüneburg ausgewertet worden, sodass nun bei der Anhörung darüber diskutiert werden kann.

Auf dem Podium werden Firmenvertreter und deren Sachverständige sowie Behördenvertreter sitzen. Die stellvertretende GAA-Chefin Christina von Mirbach, die das Verfahren leitet, geht von einem Zeitbedarf von zwei Tagen aus; am Donnerstag, 22. August beginnt die Erörterung um 9 Uhr. Der Erörterungstermin ist nicht öffentlich. Wenn die Beteiligten einverstanden sind, kann jedoch die Öffentlichkeit hergestellt werden. In einem Informationsschreiben hat von Mirbach einen entsprechenden Antrag zugesagt.

Die Erörterung der eingegangenen Einwendungen und Stellungnahmen sollen in mehreren Themenkomplexen abgehandelt werden. Als Schwerpunkt werden Planungsrecht, Bedarfs- und Standortalternativen sowie die und Umweltverträglichkeitsprüfung genannt.

Der Sinn und Zweck des Erörterungstermins liege sowohl in der Transparenz des Verfahrens, als auch in der Beteiligung der von einer Planung Betroffenen, erklärt von Mirbach. Eine Entscheidung werde im Erörterungstermin nicht getroffen, allenfalls könne Einigung in strittigen Punkten erzielt werden.

Insgesamt haben sich rund 1000 Bürger gegen die geplante Deponie ausgesprochen. Auch die Hagener Kommunalpolitik ist geschlossen gegen das Projekt und hat zwischenzeitlich die benachbarten Flächen per Bebauungsplan für eine Freizeit- und Naturerlebnis-Landschaft als „Schatzgrube“ ausgewiesen, teilweise wurden diese Pläne bereits umgesetzt.

Zwei Bürgerinitiativen gegen Deponien sind seit mehr als zehn Jahren aktiv, seit die Pläne für die Sandgruben-Nachnutzung bekannt wurden. Sie haben als Zeichen ihres Protestes Kunst-Installationen und Informationstafeln zur Geschichte und Natur des Naherholungsgebiets Weißenberg errichtet.

Pappmaché-Figuren als Protest gegen die geplante Deponie. Foto Karina Manott

Das jüngste Protest-Kunstwerk stammt von der Driftsether Fotografin Karina Mannott. Ihre Pappmaché-Figuren könnten der idyllischen Situation mit einem Großelternpaar, Enkel und Hund nachempfunden sein, wenn da nicht die Staubmasken mit radioaktiven Zeichen vor ihren Gesichtern wären. Sie sollen auf mögliche Staubbelastungen der Deponie hinweisen – und auch auf Strahlenbelastung: Die Gegner der Deponie befürchten nämlich, dass Bauschutt aus dem im Abbau befindlichen Atomkraftwerk Unterweser in der geplanten Deponie eingelagert werden könnte.

Zum Erörterungstermin sollen die Figuren vor der Gaststätte Würger aufgebaut werden. Für das Pressefoto drapierte die Künstlerin sie auf der Aussichtsplattform des Freizeitgeländes mit Blick in die ehemalige Sandgrube, die zum Bauschutt-Berg werden könnte.

Quelle: Osterholzer Kreisblatt vom 17.08.2019 von Luise Bär

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