BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Haaßeler Jugend stellt Forderungen an die Politik

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Geplante Deponie Haaßel: Junge Leute wehren sich gegen das Vorhaben und formulieren „Hausaufgaben“

HAASSEL. Haaßeler Jugendliche trafen sich am Mittwochabend kurzfristig im Dorfmittelpunkt zu einem knapp zweistündigen Diskussionsabend. In dessen Verlauf formulierten sie Forderungen an den Kreistagsabgeordneten Reinhard Lindenberg (WFB).

Hintergrund: Auch den Haaßeler Jugendlichen ist bewusst geworden, was es bedeuten könnte, würde nahe des Ortes eine privat betriebene Bauschuttdeponie der Klasse 1 entstehen, zum Teil in einem geplanten Naturschutzgebiet. Es bestünde dann die Möglichkeit, neben regionalen „Abfällen“ zudem „freigemessene“ Bauabfälle aus dem früheren Kernkraftwerk Stade, dazu gegebenenfalls Abfälle aus dem Ausland dort zu lagern.

„Mehr terminierte Infoveranstaltungen“, lautet eine der Forderungen der Haaßeler Jugend an die Politik. Der Kreistagsabgeordnete Reinhard Lindenberg (WFB) nahm die „Hausaufgaben für die Politik“ entgegen. Foto: zz/Poppe

Die Leiterin der NABU-Umweltpyramide Bremervörde, Dr. Maren Meyer-Grünefeldt, konnte persönlich nicht teilnehmen, begrüßte aber ausdrücklich, dass nun auch Jugendliche aktiv werden, um sich für ihren Lebensraum der Zukunft und für den Naturschutz einzusetzen.

Der Kreistagsabgeordnete Reinhard Lindenberg (WFB) und von Walter Lemmermann, stellvertretender Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes Bremervörde-Zeven und Mitglied der Bürgerinitiative gegen die geplante Deponie, informierten über den Stand des Genehmigungsverfahrens und die weiteren aktuellen Vorgänge.

Deutlich Wünsche artikuliert
Zunächst waren die Jugendlichen noch zurückhaltend. Sie ließen den Fragen einiger älterer Bürger den Vorrang. Dann artikulierten sie jedoch deutlich ihre Wünsche, als Lindenberg die Organisatoren darum bat, ihre Gedanken schriftlich festzuhalten.

Die Kernbotschaft der jungen Leute lautete: „Bitte informiert uns mehr und besser.“ Auf die Frage „Was können WIR tun“, entgegnete Lindenberg: „Dann müsst ihr fortan laut und offen eure Forderungen stellen und euch gegebenenfalls zur Wahl für ein politisches Amt stellen.“

Ihre Wünsche und Forderungen stellten die Jugendlichen in einer Liste zusammen, die sie der Politik als Hausaufgaben mit auf den Weg gaben, unterzeichnet von etlichen Teilnehmern.

Die Forderungen im Einzelnen: Die Befragten möchten keine Deponie im Naturschutzgebiet, mehr Infoveranstaltungen. Außerdem sollten die Informationen für „Normalbürger“ verständlich übersetzt sein. Informationen sollten in einer noch zu gründenden WhatsApp-Gruppe kommuniziert und Druck auf den Kreistag ausgeübt werden – denn schließlich sind die Jugendlichen Wähler der Zukunft. Zudem fordern die Jugendlichen ein Gesundheitsgutachten, das regionale Bewusstsein solle gefördert werden und zur breiteren Information über das Deponie-Thema solle das Fernsehen mit ins Boot geholt werden. Alle anliegenden Schulen sollten die Idee eines „Fridays for Future“ aufgreifen, um daraus einen „Friday for Haaßel“ zu initiieren. Lindenberg nahm die „Hausaufgaben“ entgegen und sicherte zu, sich soweit möglich dafür einzusetzen. (zz/rgp)

Quelle: Die BREMERVÖRDER-ZEITUNG vom 30.07.2019

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