BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Gastronomie-Comeback am Weißenberg

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Gastronomie kehrt zurück

„La Caravella“ war bis zur Schließung vor elf Jahren ein bekanntes Hotel-Restaurant an der K 51 in Driftsethe. Gemeinde und Ortsrat schaffen nun die Voraussetzungen für ein Ende des Dornröschenschlafs.

Das fast 120 Jahre alte Gebäude an der K 51 in Driftsethe soll wieder als Gaststätte und Hotelbetrieb genutzt werden können. Mit der Entscheidung des Ortrats ist dazu der Weg geebnet worden. (Andreas Palme)

Driftsethe. In das historische Gemäuer an der K 51 kann wieder Leben einkehren. Einmütig stimmte der Ortsrat Driftsethe jetzt für die 69. Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans Nummer 12 zum Sondergebiet „Beherbungsgewerbe und Gastronomie“ in der Ortschaft Driftsethe. Dahinter verbirgt sich die Erlaubnis, in dem ehemaligen „Waldhotel Weißenberg – La Caravella“ wieder Gäste begrüßen zu können.

Das Verfahren war nach der Einstellung des Geschäftsbetriebs vor elf Jahren notwendig geworden. „Wenn die Geschäftstätigkeit im Außenbereich länger als fünf Jahre ruht, ist die bisherige Betriebserlaubnis erlöschen“, erklärte Nina Teetz für das Bremer Planungsbüro Instara die neuerlichen Aktivitäten. Teetz hatte den neuen Nutzungsantrag vorbereitet und dem Ortsrat präsentiert.

Bedenken bei IHK und Ministerium

„Es liegt kein Denkmalstatus vor“, erklärte die Diplom-Ingenieurin und stellte die Ergebnisse aus dem Anhörungsverfahren der beteiligten Behörden und Träger öffentlicher Belange vor. Darin äußerten der Landkreis, das Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven und der Wasserverband keine Bedenken; die niedersächsischen Landesforsten wollten ehemalige Tannenbaumplantage als Waldfläche zur Kompensation umgewidmet sehen.

Einwände kamen von der Industrie- und Handelskammer Stade, die sich für eine Aussetzung der Planungen bis zu einer Entscheidung über die umstrittene Bauschuttdeponie aussprach. Dabei geht es der IHK um eine genaue Darstellung der zu erwartenden Emissionswerte. „Die künftig zu erwartenden Werte wurden von uns berücksichtigt“, erwiderte Teetz dazu. Eine grundsätzlich ablehnende Haltung nimmt das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz ein. Dort bezweifelt man offenbar die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz von Gastronomie und Deponie am Weißenberg. In dem Statement aus Hannover wird auf fehlende Deponiekapazitäten im Cuxland verwiesen. Mit der Entscheidung für die Änderung der Pläne folgt der Ortsrat hingegen den Vorstellungen der Gemeinde Hagen im Bremischen zur touristischen Nutzung des Geländes der ehemaligen Sandgrube.

„Es ist erfreulich dass das „La Caravella“ wiederbelebt werden kann“, erklärte Ortsbürgermeister Heiner Schöne (WG) nach der Planvorstellung und bezeichnete die Entscheidung als Aufwertung der Gemeinde. Auch werde das touristische Konzept mit den Planungen gefördert.

Für den bisherigen Eigentümer endet damit eine jahrelange Hängepartie. Mit der Verwaltungsentscheidung ist es dem Eigentümer Wilfried Kuhrt gelungen, das Anwesen an einen Gastronomen zu verkaufen. Damit soll neues Leben in das 1901 gebaute ehemalige Waisenhaus einziehen. Unter dem Motto „Ora et labora – Bete und arbeite“ lebten dort Waisenkinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren, bis im Jahre 1930 zu einem Altersheim umgebaut wurde. Ab 1975 folgte dann die Nutzung als Gaststätte, 1995 kam ein Hotelbereich dazu. 2009 wurde der gesamte Betrieb schließlich eingestellt, das Haus mit seinen kunstvollen Figuren im weitläufigen Garten fiel in einen „Dornröschenschlaf“.

Quelle: Osterholzer Kreisblatt vom 10.09.2020 von Andreas Palme

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