BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Die Deponie-Suche kann noch dauern

| Keine Kommentare

Kreis startet Verfahren – 85 Prozent der Cuxland-Fläche kommen als Standort gar nicht infrage

Driftsethe. Bis eine neue Bauschutt-Deponie im Cuxland entsteht, dürften noch Jahre ins Land gehen. Schon die Suche nach dem richtigen Standort werde ein „mehrjähriger Prozess“ werden, kündigte Christian Fokuhl, Leiter des Geographischen Informationssystems (GIS), beim Landkreis jetzt den Politikern im Umweltausschuss an. Klar ist aber: 85 Prozent des Kreis-Gebiets fallen aber schon wegen Wasser- oder Naturschutz als mögliche Standorte aus.

Im Cuxland gibt es seit 2009 keine Deponie für Bauschutt mehr. Der Kreis will jetzt wieder eine Deponie schaffen. Foto: dpa

Der Kreistag hatte im Frühjahr beschlossen, wieder eine Bauschutt-Deponie im Landkreis einzurichten. Der Hintergrund: Seit 2009 die Einrichtung in Neuenwalde geschlossen wurde, gibt es im Cuxland keine Möglichkeit mehr, Bauschutt und Boden zu lagern. Das Umweltministerium in Hannover fordert aber das ein: Nach den Vorgaben des Landes soll der Bauschutt in einem Umkreis von 35 Kilometern von dort, wo er anfällt, entsorgt werden. Seit Jahren kämpft der Abbruchunternehmer Jörg Freimuth darum, im Südkreis bei Driftsethe eine solche Deponie zu errichten, eine Genehmigung hat er bislang nicht bekommen.

Nun ist der Landkreis mit seinen Plänen dazwischen geplatzt. Ob die künftige Kreis-Deponie in privater oder öffentlicher Hand geführt werden soll, ist aber noch ebenso offen wie die Frage, ob man gemeinsam mit den Nachbarkreisen auf Standort-Suche geht, sagte die zuständige Kreisdezernentin Babette Bammann.

Ingenieur Fokuhl ist derzeit dabei zu prüfen, wo überhaupt eine solche Deponie, die etwa 10 bis 20 Hektar Platz braucht, gebaut werden kann. Das geht erst mal nach dem Ausschlussprinzip. Ein erstes Ergebnis: Nur etwa 15 Prozent des Kreisgebiets kommt überhaupt für eine solche Deponie infrage. Vornehmlich seien das Flächen auf der Geest, so Fokuhl. Denn überall dort, wo Grund- und Trinkwasser gewonnen wird und wo Naturschutzgebiete liegen, sind Deponien nicht erlaubt.

Aber es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Beschränkungen, die der Kreis unter die Lupe nehmen muss. Zum Beispiel der Abstand möglicher Standorte zur Wohnbebauung. Fokuhl und seine Mitarbeiter wollen nun erst mal acht bis zwölf mögliche Standortvorschläge entwickeln und anschließend den Kreispolitikern vorstellen. Wie lange das dauert, ist offen. Anschließend sollen diese möglichen Standorte noch mal eingehend unter die Lupe genommen werden. Bis am Ende einer übrig bleibt.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 30.10.2020 von Inga Hansen

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.