BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Unser Wasser

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Faszinierende Wunderwelten

Wasser ist Leben – es ist Teil unseres Körpers, Nahrungsgrundlage und Essenz ganzer Biotope.

Trotz all der Abhängigkeiten hat der Mensch diese Beziehung nicht gut genug gepflegt: Übermäßiger Konsum, gar Verschwendung sowie zunehmende Kontrolle über natürliche Wasserreserven und Ströme bringen die Natur immer mehr aus dem Gleichgewicht. Doch es gibt auch Regionen, wo versucht wird, die Harmonie wiederherzustellen …

Bild ARTE

Unser Wasser – Faszinierende Wunderwelten (1/3)

Geschenk der Natur

Wasser – ein winziges Molekül – lässt Tiere und Menschen leben, Bäume dem Himmel entgegenwachsen und Wüsten wieder erblühen. Der erste Teil der Dokumentationsreihe, „Geschenk der Natur“, befasst sich mit der grundlegenden Bedeutung des Wassers für jede Form von Leben – und zeigt auf, dass das Vorhandensein der Ressource so gar keine Selbstverständlichkeit ist. Während in Island der Ursprung von Wasser und Leben erforscht wird, werden in anderen Regionen der Welt die Folgen von zunehmendem Wassermangel spürbar. Dürren, Brände sowie das Zerstören von Regenwäldern schädigen Teile der Biosphäre irreversibel. In den Waldgebieten des Amazonas, wo Wassertropfen langsam durch die Bäume fließen und in den Höhen verdunsten – bis sie sich schließlich in fliegenden Flüssen wiederfinden –, wird die Bedrohung besonders sichtbar. Doch in manchen Gegenden besteht auch Hoffnung: Eine Zeitraffer-Bildfolge aus einem Dutzend von Jahren zeigt etwa, wie schnell eine Wüste erblüht, nachdem nur ein paar Wassertropfen gefallen sind. Und nicht nur Vegetationen sind von Wasser abhängig: Das lebenswichtige Molekül lenkt ganze Wanderungsbewegungen von Tieren – ob Herden, die durch die Wüste ziehen, oder Libellen, die ganze Ozeane überqueren. Satellitenkarten veranschaulichen diese großen Migrationen in Abhängigkeit von den Wasservorräten. Doch nicht überall wird der globale Organismus so fortbestehen: Die Erde unterliegt heute vielfältigen, sehr folgenreichen Wandlungsprozessen; und aus dem Versiegen der Wasserquellen ergeben sich neue Forschungsfelder für die Wissenschaft.

Unser Wasser – Faszinierende Wunderwelten (2/3)

Das Werk des Menschen

Wird der Mensch schon bald zum Opfer seines eigenen Erfolgs? Der zweite Teil, „Das Werk der Menschen“, beginnt im Dschungel des Kongos auf der Spur einer neuen Theorie, die von der entscheidenden Rolle des Wassers für den aufrechten Gang des Menschen ausgeht. In Ägypten und China zeigt die Sendung, dass die Entstehung der Zivilisationen mit der Nähe der Menschen zu großen Flüssen verbunden ist. Doch mit dem Anfang der Landwirtschaft an den fruchtbaren Ufern beginnt auch die Gier nach Wasser. Während die alten Ägypter mit dem Nilometer noch harmlose Messmethoden für Hochwasser einsetzten, werden Flüsse heute weltweit durch Staudämme reguliert. So hat bereits mehr als die Hälfte der großen Ströme ihre Verbindung zum Meer verloren – für Fischpopulationen und Feuchtgebiete birgt dies verheerende Folgen. Doch als Menschen haben wir nicht nur Flüsse unter unsere Kontrolle gebracht. Aufnahmen von einem Freitauchgang in den mexikanischen Cenoten – jenen wunderbaren Wassergrotten, die den Maya als Brunnen dienten – verdeutlichen, wie nachhaltig unser Zugang zum Grundwasser den Planeten verändert. In einem der größten Häfen der Welt geht es um den modernen Begriff des „virtuellen Wassers“, das latent in den Produkten steckt, ohne vom Verbraucher unmittelbar bemerkt zu werden. Wer würde auch auf den ersten Blick 100 Liter Wasser hinter einem Pfund Tomaten vermuten? Immenser Überkonsum ist die Folge. In den USA, dem Ausgangs- und Endpunkt der Reise, wird der schlechte Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser augenscheinlich. Es drängt sich die Frage auf, ob die kommende Generation noch genug von den lebenswichtigen Molekülen haben wird.

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Auf dem Trockenem

Was bedeutet es, unter einer Wasserkrise zu leiden? Der letzte Teil, „Auf dem Trockenen“. beginnt in Gaza: Das Land ist nicht nur Zentrum der Nahostkonflikte, sondern leidet auch darunter, dass 97 Prozent aller Brunnen versalzen sind. Auch in Südafrika gestaltet sich der Zugang zu Trinkwasser immer schwieriger. NGOs müssen Trinkwasser importieren, Landwirte begehen aus Verzweiflung Suizid, in früheren Grüngebieten finden sich nur noch vertrocknete Tierkadaver. Und die Erderwärmung treibt die Trockenheit immer mehr voran. Doch wo geht das Wasser hin, wenn es von der Dürre vertrieben wird? Beeindruckende Zeitrafferbilder veranschaulichen den globalen Klimawandel, insbesondere anhand der immer heftiger wütenden Unwetter und Überschwemmungen in den Vereinigten Staaten. Unsere Wasserprobleme betreffen aber nicht nur die Oberfläche unserer Erde. Um der globalen Nachfrage nach Lebensmitteln und anderen Gütern gerecht zu werden, pumpen Industrien besorgniserregende Mengen aus unterirdischen Reserven ab. Mit den GRACE-Satelliten der NASA wird diese Übernutzung der Grundwasservorkommen analysiert, wie Forscher der Behörde erläutern. Und das steigende Bedürfnis an Wasser löst mehr als Umweltkatastrophen aus: Schon längst gibt es Dominoeffekte, die zu Hungersnöten, sozialen Unruhen und Flucht führen. Doch es gibt Hoffnung: Das Beispiel Israel zeigt, wie sorgsam mit Wasser umgegangen werden kann. Und zweifellos hat dieses durch seine Verknappung weltweit einen neuen Wert gewonnen. Die Dokumentationsreihe führt den untrennbaren Zusammenhang zwischen einer intakten Natur und der kostbaren Ressource Wasser vor Augen.

Regie: Nicolas Brown, Alex Tate
Land: USA
Jahr: 2020
Herkunft: ARTE F

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Wasser – Im Visier der Finanzhaie

Nach dem Gold- und dem Erdölrausch ist nun die Zeit des Wasserrauschs angebrochen. Zu den steigenden Bevölkerungszahlen und der sich ausbreitenden Landwirtschaft kommen Probleme wie Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung. Der Wasserbedarf schnellt in die Höhe und das überall auf der Welt. Im Jahr 2050 wird mindestens jeder Vierte in einem Land mit chronischem Wassermangel leben. Grund genug, die Begehrlichkeit der Finanzriesen zu wecken, die zum Angriff blasen und Milliarden von Euro in diesen Sektor investieren. Ob Goldman Sachs, HSBC, UBS, Allianz, Deutsche Bank oder BNP: Banken, Investmentfonds und Hedgefonds stürzen sich auf alles, was mit dem blauen Gold zu tun hat. Aber kann Süßwasser als ein Rohstoff bezeichnet werden, der dem Erdöl, der Kohle oder dem Weizen ebenbürtig ist? Darf man zulassen, dass die Akteure dieser Märkte – Banken und Investmentfonds – Finanzinstrumente schaffen, mit denen sie auf den Wert des Wassers setzen? Werden Fragen nach Rentabilität oder Dividenden dem Wasser letztendlich selbst das Wasser abgraben? Muss man diese kostbare Ressource zum Schutz vor den Haien der Finanzwelt gar für unantastbar erklären? Von Australien nach Kalifornien und von New York bis London erzählt dieser investigative Dokumentarfilm vom aktuellen Kampf zwischen den Verfechtern der „Finanzialisierung“ des Wassers und den Verteidigern des Wassers als Menschenrecht. Dieser Frontalzusammenstoß spielt sich auf mehreren Gebieten ab: in Ideologie, Politik, Umweltfragen und natürlich in der Wirtschaft. Und von seinem Ausgang hängt nicht zuletzt das Schicksal der bald 10 Milliarden Bewohner unseres Planeten ab.

Regie: Jérôme Fritel
Land: Frankreich
Jahr: 2018
Herkunft: ARTE F

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Die Mondbrunnen von Spanien

Der tödliche Durst unserer Lebensmittel

Mehr als eine Million illegaler Brunnen soll es in Spanien geben. Sie helfen, den enormen Durst unserer Lebensmittel zu stillen. Die angespannte Wasserlage im trockenen Süden Europas hat dramatische Folgen – nicht nur für die Umwelt, wie der Fall des in einem Brunnen ertrunkenen Kleinkindes Julen zeigt.

Wasseraktivisten wie Felipe Fuentelsaz kämpfen gegen illegale Wasserentnahme und Brunnenbohrungen und werben für ein neues und nachhaltiges Wasser-Schutz-Label, das Landwirte und Verbraucher für die Wasserfrage sensibilisieren soll.

Felipe spürt seit 16 Jahren mit Hilfe von Satellitenbildern illegale Anbauflächen und Brunnen auf und zeigt diese beim lokalen Wasseramt an. Doch bislang ohne großen Erfolg. Sein Hauptaugenmerk liegt auf seiner Heimatregion, zu der auch der Nationalpark Doñana gehört. Dieses UNESCO-Weltnaturerbe ist stark durch die illegale Wasserentnahme durch intensiven Obst-Anbau bedroht. Am Rand der Doñana werden etwa 30 Prozent der europäischen Erdbeeren produziert. Durch etwa 1.000 illegale Brunnen – allein in der Umgebung der Doñana – ist der Grundwasserspiegel drastisch gesunken. Bäche und Flüssen können das Feuchtgebiet nicht mehr bewässern. Sümpfe und Lagunen trocknen aus.

Für Felipe ist der Kampf ums Wasser eine Lebensaufgabe. Aus seiner Sicht lebt Europa über seine Verhältnisse. Durch den Verkauf von Früchten und Gemüse exportiert Spanien Wasser in andere Länder. Gleichzeitig ist das von der Wirtschaftskrise angeschlagene Spanien angewiesen auf die Agrarwirtschaft, die sich als einer der wenigen stabilen Sektoren gezeigt hat.

Produzent/-in: Rundfunk Berlin-Brandenburg
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Herkunft: RBB

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In einem der größten Häfen der Welt geht es um den modernen Begriff des „virtuellen Wassers“, das latent in den Produkten steckt, ohne vom Verbraucher unmittelbar bemerkt zu werden. Wer würde auch auf den ersten Blick 100 Liter Wasser hinter einem Pfund Tomaten vermuten? (ARTE)

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Beispiel Rindfleisch: Rindfleisch ist Spitzenreiter in Sachen versteckter Wasserverbrauch: In jedem Kilogramm Rindfleisch versickern 16.000 Liter „virtuelles Wasser“. Denn das Rind trinkt nicht nur, es frisst – und sein Futter muss angebaut und reichlich bewässert werden.
Wenn ihr 1 l Bier machen wollt, braucht ihr 15 – 25 l Trinkwasser. Für 1 kg Zucker werden 120 l Wasser benötigt. Für 1 kg Kunstseide werden 40 – 100 l Wasser gebraucht. (www.regenwald-schuetzen.org)

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Warum Deutschland über Wasser streitet

Wasserknappheit

Immer da, immer klar: Das ist das Bild, das viele Deutsche von ihrem Trinkwasser haben. Eine Ressource, die nicht versiegen kann. Eine Vorstellung, von der sich Deutschland womöglich verabschieden muss.

Bild: dw picture-alliance/dpa/C.Schmidt

Die Warnung kam über das Handy. Die Trinkwasservorräte seien „besorgniserregend“, meldete Ende Juni die Warn-App NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Betroffen war mit Herford vor allem eine Region in Nordrhein-Westfalen.

Auch ein paar Kilometer weiter nördlich zeigte sich ein ähnliches Bild. Einige Bewohner der Kleinstadt Lohne in Niedersachsen saßen auf dem Trockenen. Aus dem Wasserhahn kam vor allem abends kaum noch Wasser. Beide Beispiele zeigen, woran niemand in Deutschland gewöhnt ist: Wasser ist eine Ressource. Und sie ist endlich.

Im wasserreichen Deutschland eigentlich undenkbar. Im Jahr 2013 wurden laut Umweltbundesamt (UBA) 25 Milliarden Kubikmeter Wasser entnommen. Damit nutzte Deutschland nur 13 Prozent des verfügbaren Süßwassers. Seitdem haben aber der Hitzerekordsommer 2018, ein Winter mit wenig Niederschlag und die heißen, trockenen Tage in diesem Sommer vor allem einer Wasserquelle zugesetzt: dem Grundwasser.

Eine umkämpfte Ressource

Lutz Neubauer vom Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen geht davon aus, dass allein in seinem Bundesland der „Grundwasserspiegel zwischen 1,5 und 2 cm jährlich sinkt.“ Das bedeutet weniger verfügbares Wasser, während gleichzeitig trockene Hitzephasen dafür sorgen, dass kaum neues Wasser nachkommt.

Die Hitze sorgt gleichzeitig aber für eine höhere Nachfrage. Der Rasen im Garten wird trocken, jeder sehnt sich nach einer Abkühlung im Pool. Das allein setzt schon den Wasserversorgern zu. Im Nordosten Nordrhein-Westfalens wurden in diesem Sommer sogar Bußgelder verteilt, wenn Bürger mit Frischwasser ihre Pools befüllt oder Autos gewaschen haben.

Bild: dw picture-alliance/dpa/S.Hoppe

Die jüngsten Hitzewellen haben viele Felder in Deutschland staubtrocken zurück gelassen

Konkurrenz aus ungewohnter Richtung

Doch in den letzten Jahren ist noch eine weitere Gruppe dazu gekommen, die immer dringender Grundwasser braucht: Landwirte. „Es bahnt sich eine Konkurrenzsituation ums Wasser an. Wir sollten uns rechtzeitig Gedanken über eine effiziente Verteilung machen“, sagt Jörg Rechenberg, Wasserexperte beim UBA. Bisher brauchten Landwirte das Grundwasser nicht. Der Regen hat ausgereicht, um ihre Felder zu bewässern. Das hat sich geändert. Die Hitzewellen haben ihre Felder staubtrocken hinterlassen. Die Folge: Die Bauern brauchen Wasser aus anderen Quellen. “Die Anzahl der Anträge, die Landwirte stellen, um Grundwasser entnehmen zu dürfen, ist deutlich gestiegen“, sagt Neubauer vom NABU-Niedersachsen über seine Region.

Es sind Leute wie Tobias Gerdesmeyer, die die Auswirkungen dieser Entwicklung zuerst bemerken. Er ist Bürgermeister der Stadt, der im Juni das Wasser ausging: Lohne in Niedersachsen. Schuld war aber nicht zu wenig Grundwasser, sondern alte Leitungen, die die Menge an Wasser nicht mehr vertragen können. Eine neue Leitung soll ab September Abhilfe schaffen. Dann wird es wieder für alle Bürger zu jeder Tageszeit Wasser aus dem Hahn geben.

Deutsche Welle vom 06.08.2019

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Nach hohem Wasserverbrauch

Haushalte in Lohne am Abend ohne Wasser

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband appelliert an die Bevölkerung, sparsam mit Wasser umzugehen. (Symbolbild) Bild: Christoph Schmidt

Die ersten negativen Folgen wegen der Hitze werden spürbar, auch in Emstek. Der OOWV appelliert an die Nutzer, das Wasser zum Trinken zu nutzen – nicht zur Bewässerung des Rasens.

Cloppenburg/Lohne/Vechta/Emstek Der wegen der Hitze sprunghaft gestiegene Wasserverbrauch lässt derzeit einige Haushalte in Lohne bei Vechta stundenweise auf dem Trockenen sitzen. In bestimmten Straßenzügen gebe es abends zwischen 19 und 22 Uhr kein Wasser, sagte Gunnar Meister, Sprecher des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV), am Mittwoch in Brake. Eine neue Leitung sei schon in Bau; sie solle im September fertig sein. Auch in Emstek bei Cloppenburg komme es zeitweise zu Engpässen.

Der übliche Tagesverbrauch liegt im OOWV-Gebiet bei 220.000 Kubikmetern pro Tag. Am Dienstag wurden 324.000 Kubikmeter benötigt. „Wir appellieren an die Trinkwassernutzer: Nutzt das Wasser zum Trinken und nicht, um damit den Rasen zu bewässern“, sagte Meister.

Auch der Landkreis Emsland und die Stadtwerke Osnabrück riefen zu einem sorgsamen Umgang mit Wasser auf. In Osnabrück seien in den vergangenen zwei Tagen wieder Spitzenwerte beim Wasserverbrauch verzeichnet und vorsorglich weitere Brunnen in Betrieb genommen worden, sagte Sprecher Marco Hörmeyer. „Auch wir rufen zu einem bewussteren Umgang mit Wasser auf.“ Wasser sei ein knappes Gut und sollte nicht zum Befüllen von Pools benutzt werden, sagte Hörmeyer.

NWZ online vom 27.06.2019

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