Anwohner wütend – Naturschutzgebiet soll Müllhalde werden die Bürger sind wütend, protestieren vor der Sandgrube
Das beschauliche Dorf Driftsethe bei Bremerhaven. Denkmalgeschützte Alleen, viele Wiesen und Felder zeichnen das Ortsbild. Doch schon bald könnte die Idylle hin sein. Denn in einer 13 Hektar großen Sandgrube soll eine riesige Mülldeponie entstehen.
Und das, obwohl schon ein Teil des Geländes renaturiert wurde und unter Naturschutz steht. Die Dorfbewohner sind wütend. Nachbarn nur hundert Metern von der Grube entfernt: „Wir haben Angst vor der Geruchs- und Lärmbelästigung.”
Zwar heißt es in den offiziellen Papieren, dass nur Bauschutt auf der Müllhalde gelagert werden soll, doch die Anwohner befürchten Schlimmeres: „Zu der Müllklasse gehört auch das lebensgefährliche Asbest. Da der Betreiber plant, die Anlage mehr abzudichten, als vorgeschrieben, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis weitere Schadstoffe dort landen könnten.”
Die Immobilienpreise im Dorf sinken rapide, keiner will mehr nach Driftsethe ziehen. Wilfried Kuhrt (73) ist Besitzer eines Hotels, will die Immobilie verkaufen. Doch alle Versuche scheiterten. Kuhrt: „Es will keiner ein Hotel neben einer Deponie haben, alle Interessenten sind abgesprungen.”
Im Sommer soll das Raumordnungsverfahren beginnen. Heute Abend wollen die Anwohner ab 18 Uhr vor dem Gelände an der Kreisstraße 51 demonstrieren.
Quelle: BILD-ZEITUNG vom 7. Juni 2010 (von Sebastian Rösener)
Anmerkung: Der Artikel wurde durch die Herausnahme eines Namens verändert!