BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Er ist da – der Klimawandel!

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Vier Meldungen der ARD vom 16.07.2023:


Hitze und Trockenheit in den USA
Extremhitze selbst im Death Valley

Seit Tagen erleben einige Teile der USA extreme Hitze. Im berühmten Tal des Todes – dem Death Valley – wurden nun sogar 51 Grad Celsius gemessen. Eine Abkühlung ist für Millionen von Menschen immer noch nicht in Sicht.

Achtung! Extreme Hitze


Unwetter in Deutschland
Hitze, Blitze, Starkregen

Erst kam die Hitze, dann das Gewitter: Der gestrige Tag war der heißeste in diesem Jahr. Vor allem in Süddeutschland folgten darauf Unwetter – die aber kaum Schaden anrichteten.

Erst kam die Hitze, dann das Gewitter


Innerhalb weniger Stunden 4.500 Hektar auf der Ferieninsel La Palma verbrannt

Auf der Kanareninsel La Palma ist innerhalb weniger Stunden eine Fläche von rund 45 Quadratkilometern abgebrannt. Spanien und andere Länder Südeuropas leiden weiter unter einer beispiellosen Hitzewelle und Trockenheit.

Auf La Palma innerhalb weniger Stunden abgebrannt!


Waldbrände in Kanada
„Schlimmer als unsere schlimmsten Befürchtungen“

In Kanada sind seit Beginn des Jahres 100.000 Quadratkilometer Wald und andere Landschaften durch Brände zerstört worden. Es ist die schlimmste Waldbrandsaison in der Geschichte des Landes.

Es ist die schlimmste Waldbrandsaison.

Quelle: ARD vom 16.07.2023 Bilder: ARD


Klimawandel wird weltweit greifbar

Konsequenzen aus den Erfahrungen mit der Gluthitze
Kommentar von Gregor Mayntz

Wenn die Temperaturen mitten in Europa Rekordwerte erreichen, in immer mehr Städten Italiens, Griechenlands und Spaniens Hitzealarmstufe Rot ausgelöst wird, Waldbrände rasend schnell um sich greifen und die Abkühlung nicht mehr als erfrischender Schauer kommt, sondern binnen weniger Minuten Städte absaufen und Menschen verzweifelt auf ihre wegschwimmenden Autos klettern lässt – dann ist das kein Hollywood-Blockbuster mit vielen Tricks, dann ist das Wirklichkeit des Jahres 2023.

Die Erderwärmung schreitet in Europa schneller voran als befürchtet. Eine UN-Studie berechnet bereits mehr als 60.000 Tote durch hitzebedingte Gesundheitsprobleme allein in Europa. Zugleich fällt in Australien und Südafrika Schnee, selbst im Flachland ist es zu kalt, während in den USA das Thermometer auf 50 Grad steigt.

Das bedeutet: Die Klimakrise ist global greifbar geworden. Der an diesem Wochenende erstmals begangene EU-Gedenktag für die Opfer der Klimakrise erinnert an die Flutkatastrophe in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden – und vor allem daran, dass es inzwischen jeden überall treffen kann. Die Konsequenz muss natürlich sein, mit einem noch größeren Kraftakt das umzukehren, was menschengemacht das Klima in die Krise bringt.

Natürlich ist hier die Staatengemeinschaft gefragt. Wenn die Bremsmanöver in westlichen Industriegesellschaften dieselben zu ruinieren drohen, während in Asien zur gleichen Zeit der gegenteilige Effekt dafür sorgt, dass alle Anstrengungen in Europa global kaum Auswirkungen haben, zeugt das nicht von Intelligenz des Menschen, wenn es um die Rettung des für alle einzig verfügbaren Planeten geht. Das kann jedoch keine Ausrede dafür sein, die Anstrengungen auch in Europa nicht zu verstärken. Und es darf erst recht nicht den Blick auf hausgemachte Probleme verstellen.

So erfreulich sich die Anteile von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie bei der Stromerzeugung in Deutschland entwickelt haben, so schlecht ist unterm Strich die CO2-Bilanz, weil die Grundlast nicht mehr von Kernkraft getragen wird, sondern dafür Gas- und Kohlekraft hochgefahren wurden.

Vor allem nachts ist die Klimabilanz in Deutschland oft zehnmal schlechter als die in Frankreich. Auch an vielen anderen Stellen steuert der Staat. Um das Ziel der Elektromobilität zu erreichen, gab er im vergangenen Jahr eine willkommene Umweltprämie: Der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen stieg von 13,5 auf 21,4 Prozent. Nun wird die Unterstützung zurückgefahren, und prompt sinkt der Anteil wieder auf 15,8 Prozent. Klarer können klimapolitische Stellschrauben kaum sichtbar werden.

Dennoch ist es falsch, allein die Politik anzuklagen. Sie vermag in freiheitlichen Systemen das menschliche Verhalten jenseits von Bonus- und Malus Systemen wenig zu verändern. Vielleicht mal die dritte oder vierte Flugreise in den Kurzurlaub überdenken? Das siebte Anfeuern des Holzkohlengrills im Monat? Die 800-Meter-Autofahrt zum Brötchen holen? Und wenn eine große Mehrheit meint, Tempolimit müsse sein fürs Klima – warum fährt die große Mehrheit nicht einfach langsamer, sondern wartet auf den Staat?

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 17.07.2023 von Gregor Mayntz

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