BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Firma rodet Gelände am Weißenberg

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Deponie-Rechtsstreit läuft noch

Hagen. Die Firma Freimuth macht Platz für ihre geplante Bauschutt-Deponie in einer ehemaligen Sandgrube bei Driftsethe-Weißenberg. Seit ein paar Tagen holzen die Mitarbeiter den Baum- und Strauchbewuchs ab, der sich seit der letzten Sandentnahme entwickelt ab. Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg ist über die Aktion empört. Denn die Gemeinde klagt vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg gegen den Planfeststellungsbeschluss, in dem die Errichtung einer Deponie mit sofortiger Vollziehung genehmigt wird.

Die Freimuth-Sandgrube in Driftsethe Weißenberg wird für den Bau der Deponie vorbereitet. Foto Luise Bär

Unter anderem klage die Gemeinde genau gegen diese Festsetzung einer sofortigen Vollziehung, sagt Wittenberg. „Und solange das Gericht keine Entscheidung in unserer Klagesache trifft, kann die Firma Freimuth keine vollendeten Tatsachen schaffen“, erklärt er seine Rechtsauffassung. Schließlich würden die gerodeten und anschließend geschredderten Gehölze unwiederbringlich vernichtet. Die von der Gemeinde beauftragten Rechtsanwälte habe er benachrichtigt; diese seien bereits tätig geworden und hätten das OVG darüber informiert.

Von der Aussichtsplattform der anliegenden Freizeitanlage „Schatzgrube Weißenberg“ konnten Besucher die Entfernung des Wäldchens mit verfolgen. „Schrecklich, im Zwei-Minuten-Takt rissen Bagger die Bäume aus und steckten sie in den Schredder, wo sie dann als Häcksel wieder heraus kamen“, bedauert eine Beobachterin. Eine weitere Besucherin fragte sich, ob die Firma das denn dürfe; auch sie sei davon ausgegangen, dass die eingereichten Klagen – neben der Gemeinde klagen auch Naturschutzverbände und Anlieger gegen Deponie-Plan – eine aufschiebende Wirkung für das Projekt hätten.

Für die Firma Freimuth handelt es sich um einen gewöhnlichen Vorgang in Vorbereitung auf den Bau der Deponie. „Wir arbeiten gemäß dem Planfeststellungsbeschluss“, betont ein Freimuth-Mitarbeiter auf Nachfrage der Redaktion.

Quelle: Osterholzer Kreisblatt vom 09.10.23 von Luise Bär

Schon Eugen Roth wusste es:

Ermüdung von Eugen Roth

Ein Mensch erfährt es mit Empörung:
Der schönen Landschaft droht Zerstörung!
Ein Unmensch baut, und zwar schon bald,
Ein Industriewerk nah am Wald.
Der Mensch hat Glück und ihm gelingt,
Dass er die Welt in Harnisch bringt.
Ja, alles stellt er auf die Beine:
Behörden, Presse, Funk, Vereine,
Die scharf in Resolutionen Auffordern,
die Welt zu schonen.
Der Unmensch hat das oft erprobt:

Er wartet bis man ausgetobt.
Dann rückt – die Welt ist ja sein Acker –
Er an mit Säge und mit Bagger.
Eh neuer Widerstand sich regt,
hat er den Wald schon umgelegt.
Inzwischen hat sich längst der Haufen
All der Empörer müd’ verlaufen;
Vergebens stößt in seinem Zorn
Der Mensch nun abermals ins Horn.
Der Landrat rät dem Unbequemen,
Die Sache nicht mehr aufzunehmen;
Es wollen Presse auch und Funk
Sich nicht mehr mischen in den Stunk.
Der Mensch steigt von den Barrikaden:
Er ist zum Richtfest eingeladen!

Foto Privat

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