BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Kundgebung gegen Deponie

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Ärger über Rodungsarbeiten in der Schatzgrube Weißenberg groß –
Trotz Sturm 100 Menschen vor Ort

Trotz Sturm und Regen kamen rund 100 Menschen zu der Kundgebung gegen die Bauschutt-Mülldeponie. Foto: Hanke

Knapp 100 Menschen stehen dicht an dicht in Regenjacken und unter Schirmen bei der Aussichtsplattform an der Schatzgrube Weißenberg. „Ich bin begeistert, dass wir bei diesem Wetter in kurzer Zeit so viele Menschen mobilisieren konnten“, sagt Leo Mahler, Fraktionsvorsitzender der Hagener SPD. „Herr Freimuth soll mitkriegen, dass wir viele sind.“

Wut über Vorgehen des Unternehmers groß Denn ihr Ärger ist groß. Sie haben sich versammelt, um gegen das Vorgehen des Unternehmers Freimuth zu protestieren. Dieser soll in den vergangenen Tagen damit begonnen haben, Bäume auf dem Gelände der von ihm geplanten Bauschutt-Deponie zu roden. „Ohne auf den Gerichtsbeschluss zu warten, hat er vollendete Tatsachen geschaffen und den Wald hier vernichtet“, sagt Gitta Brede, Sprecherin der Bürgerinitiative M.U.T, eine von zwei Initiativen, die sich gegen die Deponie engagieren.

Am 4. Oktober habe der Tiefbau- und Abbruchunternehmer mit den Arbeiten begonnen, darüber hatte die Gemeinde das Gericht informiert. Das Gericht wiederum soll den Unternehmer am 5. Oktober aufgefordert haben, die Arbeiten bis zum Gerichtsurteil zu unterlassen. „Dieser Bitte ist Freimuth nicht nachgekommen, die Arbeiten gingen noch zehn Tage weiter“, sagt Brede.

Am 17. Oktober hatte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG auf Nachfrage mitgeteilt, dass die Arbeiten auf dem Gelände gestoppt worden und sie der Aufforderung des Oberlandesgerichts nachgekommen seien. Das Unternehmen hatte mit dem Fällen von Bäumen zur Vorbereitung der Deponie begonnen, weil dies nach dem Naturschutzgesetz ab Oktober wieder erlaubt war. Den Vorwurf von illegalen Baumfällungen wies der Freimuth-Sprecher zurück „Wen versucht Freimuth hier für dumm zu verkaufen?“, sagt Emilia De Rosa, Tochter von Brede, in ihrer Rede auf der Kundgebung. Die 21-Jährige ist seit einigen Jahren ebenfalls engagiert im Protest gegen die Bauschutt-Deponie.

Leo Mahler (SPD) bedankte sich bei den Anwesenden für ihre Unterstützung. Foto: Hanke

Urteil bis Ende des Jahres erwartet

2008 ist das Vorhaben des Unternehmers Jörg Freimuth bekannt geworden, 2015 lagen die konkreten Pläne vor. Im vergangenen Jahr gab das Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg grünes Licht, die alte Sandkuhle zwischen der Autobahnabfahrt Hagen und Driftsethe in eine große Bauschutt-Deponie zu verwandeln. Daraufhin reichte die Gemeinde Hagen eine Klage gegen den Bau der Deponie ein. Eine Entscheidung des Oberlandesgerichts erwarten die Beteiligten noch bis zum Ende des Jahres. Der Ausgang ist ungewiss.

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 21.10.23 von Leandra Hanke

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