BI Driftsethe

Bürger-Initiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe

Idylle am Rehwinkel – Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie weiht neue Sitzecke am alten Torfweg ein

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Zwischen Maisfeldern und unter Eichen haben Mitglieder der Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie einen idyllischen Rastplatz zur Erholung der Bürger geschaffen.

Driftsethe. „Zum Rehwinkel“ nennt sich eine neue Sitzecke, die mit Unterstützung zahlreicher Helfer in Driftsethe entstanden ist und jetzt eingeweiht wurde. Zwischen Maisfeldern und unter Eichen auf Holzbänken sitzend, geht der Blick weit in alle Richtungen, und der idyllische Platz, an dem die Dorfbewohner früher auf ihrem Weg zum Torfstechen vorbeikamen, lädt heute zum Verweilen ein. 

Seit fünf Jahren engagiert sich die „Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe“ gegen das geplante Vorhaben der Firma Freimuth an der Kreisstraße 51. „Wir wollen das Gelände um die ehemalige Sandkuhle zu einem Naherholungsgebiet machen und für den Tourismus ausbauen“, sagt Bernd Ricker, Sprecher der Bürgerinitiative. Im Rahmen ihrer Bemühungen hat sich eine Gruppe von aktiven Driftsether Bürgern nun um den alten Torfweg gekümmert, der vom Dorf aus über die Kreisstraße an der Sandkuhle vorbei bis in die Niederung führt, wo es früher Torf gab. Mit Pferd und Wagen machten sich die Menschen damals auf den Weg, um das Brennmaterial aus dem Grienenmoor zu holen, noch bis 1965 wurde von den Driftsethern Torf gestochen.

Heino Fromme, Karl-Heinz Knorreck und Bernd Ricker (v. l.) von der „Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe“ freuen sich über die Fertigstellung der Sitzgruppe „Zum Rehwinkel“.  Ang Fotos: Andrea Grotheer

Heino Fromme, Karl-Heinz Knorreck und Bernd Ricker (v. l.) von der „Bürgerinitiative gegen die Bauschuttdeponie in Driftsethe“ freuen sich über die Fertigstellung der Sitzgruppe „Zum Rehwinkel“.
Ang Fotos: Andrea Grotheer

Verbindung zum Dorf
Eine rund fünf Kilometer lange Teilstrecke des Weges haben die Mitglieder der Bürgerinitiative wieder begehbar gemacht. Zudem haben sie mit der Sitzecke „Zum Rehwinkel“ einen idyllischen Ort für eine Pause geschaffen. „Nachdem der erste Teil des Torfweges, der an der Kreisstraße beginnt, fertig war, sollte es eine Verbindung zum Dorf geben“, erklärt Bernd Ricker. Der Weg in Richtung Dorf wurde von der Jagdgenossenschaft Driftsethe ausgemäht und mit Schlacke aufgefüllt. In Driftsethe startet er an der Weißenberger Straße, ein Schild weist den Weg. „An der weiteren Beschilderung arbeiten wir noch“, sagt Heino Fromme, ebenfalls Mitglied der Bürgerinitiative. Ihren Namen hat die Sitzecke von dem vielen Rehwild auf den Feldern. „Hier war alles zugewachsen, Steine und Äste lagen knapp einen Meter hoch und der Haufen war mit Rainfarn und Beifuß bewachsen“, erzählt Karl-Heinz Knorreck, der ebenfalls zur Gruppe gehört.

Mit einer Forke hat der 83-Jährige die Feldsteine aus dem Erdhaufen geholt und ein dekoratives Hochbeet mit Ringelblumen angelegt. Mit einem Radlader wurde der Platz begradigt, und die Verlegung von Platten sorgt für einen festen Untergrund. Ein großer Stein, den das Tiefbauunternehmen Machulez aus Cuxhaven zur Verfügung gestellt und an Ort und Stelle transportiert hat, schmückt ebenfalls den Rehwinkel. Die massive Bank ist eine Stiftung des Driftsether Maibaumkomitees, den Holztisch spendete die Gemeinde Driftsethe, und eine weitere Bank von Firma Wehmeyer machte die Sitzgruppe komplett. Auch einen Fahrradständer in Form eines kleinen Zaunes, an den man die Räder anlehnen kann, gibt es. Gestiftet hat ihn Evelyn Fromme von der Praxis „Energie im Leben“. „Da kann man auch Pferde anbinden“, meint Ehemann Heino Fromme schmunzelnd. „Wir wollen dieses Stückchen Land für die Erholung der Bürger erhalten“, betont er.

Foto: Andrea Grotheer

Foto: Andrea Grotheer

Bis 1965 wurde von den Driftsether Bürgern Torf gestochen, den sie aus dem Grienenmoor holten und mit ihren Fuhrwerken auf dem Torfweg beförderten.

Der Widerstand gegen die geplante Bauschuttdeponie soll mit einer Montagsdemonstration am 28. Juli erneut gezeigt werden. Start ist um 18 Uhr im Gewerbegebiet Döhrenacker am Ortseingang, Ziel ist das Rathaus in der Ortsmitte. Im Internet ist die Bürgerinitiative unter www.driftsethegegen-deponien.de zu finden.

Quelle: Osterholzer Kreiszeitung vom 03.07.2014 von Andrea Grotheer

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